Bücher und Kreide auf Tisch vor Tafel

Folge 71: Online-Lehre

In dieser Folge sprechen advi und maha jeweils von Zuhause aus über Online-Lehre. Im Zentrum steht die Vorstellung von mehr oder weniger geeigneten Werkzeugen, die man für die Bereitstellung von Online-Angeboten für Lehre und Lernen benötigt; daneben wollen wir auch über unsere Erfahrungen sprechen und ein paar grundsätzliche Fragen diskutieren.

Mitwirkende:

Eckdaten:

Länge: 1:57:57
Shownoter: Freiwillige Helfer auf shownot.es

Shownotes:

Die Zeitangaben sind nur ein ungefährer Anhaltspunkt wegen des Vorspanns und einiger kleinerer Schnitte. Daran wird noch gearbeitet.

Vorspann

Kreide auf Tafel

Allgemeine Überlegungen

  • Warum Online-Lehre?

Tools

15 Gedanken zu „Folge 71: Online-Lehre“

  1. Hallo zusammen,
    vielen Dank für diesen Podcast. Er spiegelt das wieder, womit in Schule viele kämpfen.
    Die Hindernisse mit denen vor allem Kinder aus Smartphone affinen Familien zu tun haben, ebenso wie solche mit Förderschwerpunkt Erziehung, Sprache (ungleich Migrationshintergrund!) oder Lernen sind teils ganz andere:
    * Zuhause gibt es nur Smartphones, die auf ein familiäres Datenvolumen laufen – kein W-Lan
    * Mails können nicht geöffnet werden – dafür musste ich ein Tutorial anbieten
    * Anhänge können per Mail trotz Tutorial nicht verschickt werden, da die entsprechenden Symbole auf dem Smartphone nicht gefunden oder Anhänge nicht identifziert werden können.
    * Es gibt keine Drucker, PC kann nicht gleichmäßig eingeteilt werden (aus verschiedensten Gründen)
    * Gewalt im häuslichen Umfeld, mehrere Personen in einem Zimmer, Pflegebedürftige Personen im Haushalt, Personen mit psychischen Vorerkrankungen
    *Fördermaterialien können nicht bedient werden, teils erst nach Senden einer Sprachnachricht mit Vorlesen der Aufgaben
    * Lesekompetenz/Zeit/Geduld der Familien reicht nicht aus, um Zuhause unbekannte Anwendungen zu installieren
    * Heime sind eher analog angebunden und haben einen sehr begrenzten Mailspeicher zur Verfügung
    * Hemnisse, telefonische Angebote zu nutzen, da kaum noch telefoniert wird
    * Bedienkompetenz beschränkt sich oft auf whatsapp, instagram, tiktok aber lediglich passiv

    Vieles konnten wir letztlich per Telefon dann klären. Die Bearbeitungsbereitschaft bei den Aufgaben ist gerade bei den Lernschwachen Schülern extrem hoch, auch bei denjenigen, die in ihrem Alltag sonst mit Schule wenig am Hut habe. Trotz aller Hindernisse eine erfreuliche Erfahrung.

    Lösung für die Wiederaufnahme des Unterrichtes:
    In meinen Deutschkursen werde ich den Computerraum buchen und das Bedienen von Mails am Smartphone sowie das nutzen von Lernsoftware einüben – neben dem eh ständigen Training fürs Selbstständige arbeiten.
    Elternschulungen wären auf deren Wunsch hin ebenfalls eine Möglichkeit.

  2. Eine schöne ausführliche Darstellung. Besten Dank. Wenn ihr einen Einblick in die Nutzung von MS-Teams in der Praxis haben möchtet, empfehle ich meinen Podcast »Bildungsfern«, in dem ich über praktische Erfahrungen spreche, die wir gerade bei uns an einem Berufskolleg sammeln.

    https://anchor.fm/bildungsfern

    Ich bin sicher kein Freund von MS, aber dennoch erstaunt, wie gut und unproblematisch es derzeit funktioniert.

    1. Lieber Marco, das ist ein guter Hinweis. Ich höre mir das an. Bei uns wird wohl jetzt auch Teams eingesetzt werden (müssen).

    1. Vielen Dank für den Hinweis. Das kannte ich nicht und scheint Moodle zu entsprechen. Ich schaue es mir mal für eine Follow-Up-Folge an.

  3. Was man von Lehrern so hoert, das groesste Problem mit remote learning in Deutschland scheint zu sein, dass wenige Schueler wirklich eigene laptops/netbooks zur Verfuegung haben mit denen sie ueber ein paar Stunden arbeiten koennen. Und fuehrt zu sozial ungerechtem Lernen, weil einkommenschwaechere Haushalte natuerlich von obigem mehr betroffen sind. Und die Politik tut nix. Anstatt nen grossen Order fuer Chromebooks oder dergleichen aufzustellen…diskutieren sie lieber ewig. Zumindestens ist jetzt per Notverordnung Google Docs und Office365 fuer Schueler nicht mehr als datenschutzbedenklich einzuordnen. Das hat auch Wochen gedauert.

    Hier noch ein paar Tools und Resourcen die wir uns angeschaut haben und gut fanden:

    https://khanacademy.org/
    https://edpuzzle.com/
    https://app.edu.buncee.com/
    https://nearpod.com/
    https://flipgrid.com
    https://kialo-edu.com
    https://loom.com
    https://explaineverything.com/

    1. Ja, das ist ein wichtiger Hinweis. Selbst an der Uni kann nicht darauf gezählt werden, dass alle Studierenden über eigene aktuelle Computer verfügen. Es muss also ein Angebot geschaffen werden, was womöglich auch auf einem Smartphone funktioniert.

  4. Was (Programm) habt Ihr jetzt benutzt, um den Podcast von verschiedenen Orten zusammenzufügen?
    Danke

  5. Was das Mebis Akronym heisst findet ihr auf dem Mebis Wikipedia Eintrag: Medien, Bildung, Service

    1. Danke! Das wurde allerdings erst nach Veröffentlichung unseres Podcasts am 28.3. hinzugefügt. Dennoch steht fest: Ich sollte öfter in die Wikipedia schauen!

  6. Ilias/Moodle/Commsy/Movii etc. sind vom Konzept ca. 10+ Jahre alt. In der ersten Welle des „E-Learning“ wurden bei diesen anfänglich diverse Kombinationen aus Frontalunterricht, Materialsammlung, Prüfungen und Bewertungen probiert.
    Modernere Tools lassen einige dieser Einzelteile weg und fokussieren sich auf weniger Kernfunktionen, die dafür aber besser und vor allem auch verständlicher implementiert sind.
    Frontalunterricht scheint aber nach wie vor einen wichtigen Stellenwert einzunehmen. Bei Tools wie BBB ist diese Situation immerhin auflösbar, z.B. als Gruppendiskussion.
    Zwar sind „Einzelgespräche“ auch möglich, aber es lassen sich auch halt nicht alle Szenarien digital abbilden, speziell nicht in der höheren Nicht-MINT-Erwachsenenbildung.

  7. Libreoffice: Ich installiere das alle zwei Jahre, das dauert jeweils 10 Minuten auf meinem lahmen Rechner, ok, macht nichts, dann starte ich es, das dauert dann nochmal 5 Minuten, dann stelle ich fest, dass der Formeleditor immer noch furchtbar ist (kann nicht einmal ein schönes Minuszeichen, Formelzeichen sind nicht kursiv oder immer kursiv, ich hab’s vergessen), dann mache ich wieder zu, das dauert dann ca. 2 Minuten, dann deinstalliere ich es wieder. Gibt es irgendwas positives: Ja, Microsoft Office kann jetzt auch odt-Dateien aufmachen, hurra!

  8. Ersteinmal danke für diesen interessanten Überblick! Ich habe noch zwei weitere Tipps:

    • Alternative zu Doodle vom Digitalcourage e.V.: nuudel.de
    • Weitere open source Slack-Alternative zum selber hosten, nutzen wir bei uns im Unternehmen: https://mattermost.com/download/
  9. Ich nutze tatsächlich Cryptpad als Lernplattform im Rahmen eines Kurses einer Einrichtung für Erwachsenenbildung. Funktioniert sehr gut! Insbesondere die Umsetzung von „Teams“ in Cryptpad ist sehr hilfreich, um u.a. die Kommunikation dort per Chat zu gewährleisten. Was ich aber am meisten schätze ist die Unbedenklichkeit hinsichtlich des Datenschutzes. Nutze hierfür aber ein bestehendes Angebot, habe also keine eigene Instanz aufgezogen. Eine Anleitung, die zeigt wie man sowas selbst aufzieht, würde mich aber auch interessieren.

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